145 Abiturienten des Gymnasiums am Wall verabschiedet / Ellen Rehder Jahrgangsbeste mit der Note 1,3
Verdener Nachrichten vom  06.07.2012
Ciao, GaW Vegas!
Von Henrik Schaper
Für 145 Abiturienten vom Gymnasium am Wall endete gestern die Schulzeit. "Ciao, GaW Vegas" sang nicht nur der Lehrerchor.

Verden. Nicht mit einem "Royal Flush", dafür mit ihrem Zeugnis in der Hand wurden die 145 Schülerinnen und Schüler des Abi-turjahrgangs 2012 des Gymnasiums am Wall verabschiedet. Getreu ihrem Abi-Motto "GaW Vegas - 12 Jahre hoch gepokert" zog sich die Spielesymbolik durch die gesamte Entlassungsfeier in der proppevollen Stadthalle. Schon bei ihrer Begrüßung hatte Schulleiterin Petra Sehrt angemerkt: "Sie sind die, die sich zu den Gewinnern zählen." Der Schnitt von 2,7 sei ein guter Landesdurchschnitt.

Landrat Peter Bohlmann hatte eine afrikanische Weisheit für die Abiturienten parat: "Wenn du schnell sein willst, geh allein. Wenn du weit kommen willst, geh gemeinsam. Ich weiß, dass Sie weit kommen werden", gab er ihnen mit auf den Weg. Einen Vergleich zu Schulabgängern in Griechenland und Spanien zog Bürgermeister Lutz Brockmann. Sein Wunsch: "Allein gute Leistungen reichen nicht. Sie müssen sich auch für faire Regeln einsetzen."

Ein Grußwort des Abiturjahrgangs von 1962 sprach Friedegund Müller, die mit Ingrid Nowack an der Feierstunde teilnahm. "Damals war das alles nicht so stressig und aufregend. Wir sangen mit unseren Lehrern noch das Lied ,Ich ging im Walde vor mir her'." Friedegund Müller weiter: "Notendurchschnitt? Das Wort kannten wir nicht."

Durch die Schule gepokert

In ihrer Abi-Rede gingen Svea Stratmann und Vanessa Wendt darauf ein, wie schwer es war, sich auf ein Abi-Motto zu verständigen und wie sich der eine oder andere zwölf oder auch 13 Jahre durch die Schule gepokert habe. "Es wird aber nicht in einen Werte- und Normenvortrag wie bei Frau Seifert ausarten." Unter großem Jubel des gesamten Jahrgangs bedankten sich beide mit einem Geschenk bei ihrem Oberstufenkoordinator Rüdiger Brandt.

Als Vorsitzender der Prüfungskommission wandte sich Volker Wrigge an Lehrer und Schüler. Während der mündlichen Prüfungen habe sich "das gute Betriebsklima an dieser Schule" gezeigt. Moralische Ratschläge wollte er denn auch nicht mehr geben: "Das schulische Rüstzeug haben Sie bekommen. Salopp gesagt: die Schule hat fertig." "Wollen Sie bluffen oder lieber ein As in der Hinterhand behalten?", fragte Petra Sehrt mit Blick auf den kommenden neuen Lebensabschnitt. "Ich wünschen Ihnen nicht nur Spielerglück, sondern von Herzen alles Gute."

Musikalisch glänzte nicht nur der Lehrerchor mit einer selbstgetexteten Version vom Ärzte-Hit "Männer sind Schweine". Der Abi-Chor unter der Leitung von Sascha Kayser (Abi 2011) stand mit "Make Love Not War", "Hangover" und "Wunderbare Jahre" gleich dreimal auf der Bühne.

Jahrgangsbeste ist Ellen Rehder mit einem Notendurchschnitt von 1,3. Jeweils mit der Note 1,4 schlossen Rieke Ackermann und Julian Neutschel ab. Urkunden für ihre erfolgreiche Teilnahme am "Prix des Lycéens allemands 2012" erhielten Sophie Kamlah, Luisa Kreime, Michelle Meyer, Ellen Rehder, Telse Sundermann und Svenja Vetter. Beste Abiturientin in Chemie ist Taina Lühmann. Gleich zweimal bester Abiturient - sowohl in Mathe als auch in Physik - ist Julian Neutschel. Für ihr besonderes schulisches Engagement bei der Theater-AG wurden Amelie Nienstedt und Felix Brück ausgezeichnet. Buchpreise bekam die erste Generation der Streitschlichter am GaW: Lucas Konradt, Alica Bogner, Leah Bührmann, Maren Freese, Kira Sackmann und Sebastian Schäfer.

Ein Ritual durfte zum Schluss nicht fehlen: Leah Bührmann und Jule Marei Bruhn vom Abi-Jahrgang gaben den Löffel ab - diesmal allerdings nur "provisorisch" an den Folgejahrgang. Tutor Rüdiger Brandt hatte das Orginal auf dem Schrank vergessen. Dann hieß es Game over in der "Spielhölle" Stadthalle.